Klassische japanische Musik und Gesänge
In einer mehrteiligen Reihe…
In unserer kleinen Reise durch die japanische Musik haben wir uns bisher vor allem mit Gesamtkunstwerken wie dem Noh oder dem Kabuki, reduzierten Formen des Gesangs, wie in den buddhistischen Gebeten, dem höfischen Gagaku, sowie Straßenmusik mit Trommeln und Flöten beschäftigt. Zeit unsere Ohren auf ein einzelnes Instrument der japanischen Musik zu legen, der Koto.
Von allen Musikinstrumenten und Stilrichtungen der klassischen japanischen Musik ist die Koto, ein langes Saiteninstrument, wohl das bekannteste, ihre Klangfarben erzählen ohne Umschweife von der Kultur Japans auf verschiedene Weise, in einem ewig anmutigen Gewand.
Die Koto (japanisch 箏 / 琴), seltener sō, sō-no-koto (箏) und jūsangen (十三弦), ist eine mit 13 Saiten bespannte Wölbbrettzither, die in der höfischen japanischen Musik Gagaku gespielt wird. Die Form der Koto basiert auf der chinesischen guzheng.
Bis in die Heian-Zeit (794–1185) bezeichnete Koto unterschiedliche Saiteninstrumente. So stand kin-no-koto für die chinesische Zither guqin und biwa-no-goto für die Laute biwa, während Kudara-koto („aus Kudara stammende Koto“) ein anderer Name für die historische japanische Winkelharfe kugo war.
Die Koto wurde während der Nara-Zeit (710–793) als Instrument der Hofmusik (Gagaku) aus China nach Japan eingeführt. Eines der bekanntesten Stücke für Koto heißt "Rokudan no Shirabe" und wurde von Yatsuhashi Kengyō komponiert.
Es gibt zwei Hauptformen:
- Als Begleitinstrument, die 13- und mehrsaitige So mit einer Länge von etwa 1,80 m bis 2 m.
- Als Soloinstrument die aus China stammende, 1 m lange, siebensaitige Kin.
Wie bei der gesamten japanischen Musik kommt in der Koto-Musik das „Ma“, die Leere zum Einsatz und zusammen mit dieser Spielweise wird ein besonders natürlich und organischer Klang erreicht, der von Stille und Meditation erzählt.
Die Kotoklänge haben etwas fließendes, Wasser artiges, ein Strom von Tonalität der typischen japanischen Musik.
Die drei kurzen Klangbeispiele, in denen zwei bis drei Koto zum Einsatz kommen, wurden bei einem Konzert aufgenommen.
Sie geben ein gutes, obgleich Bruchstückhaftes, Hörerlebnis der japanischen Koto wieder, welches wir gerne in den Spurenklängen teilen.
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