In einem Leben in der Fremde werden die wenigen heimatlichen Orte ganz besonders wichtig und die Evangelische Kreuzkirche in Gotanda ist so ein kostbarer Ort, der speziell an den kirchlichen Feiertagen, wie Ostern, Weihnachten, zum Erntedankfest und anderen Festlichkeiten besucht wird, aber natürlich auch an anderen Tagen das gesamte Jahr über.

Der Gottesdienst an Karfreitag wird daher seit langer Zeit besucht und so auch in diesem Jahr, so regelmäßig, dass es in den letzten Jahren nur einmal gab, an dem ein Besucht unmöglich war, aber darüber an anderer Stelle mehr, denn darin liegt eine andere Dimension der Trauer und des Leids, welches den Rahmen hier sprengen würde.

Neben dem spirituellen Erlebnis der christlichen Gemeinschaft, die Einheit im Gebet, im Gesang, im Abendmahl, der Predigt und den vielen Gedanken der Kontemplation und Einkehr in der Kirche, ist es natürlich auch ein klangliches Miteinander im Erleben der Musik und des Gesanges.

Bereits beim Gang den kleinen Hügel hoch, auf dem die deutsche Kirche steht, die still und unscheinbar im Hintergrund über die Gegend wacht, und durch das Tor, erklingt heute schon das Orgelspiel zum Einleiten des Gottesdienstes zum Beginn des Gottesdienstes, ich bin spät dran, und man wird, wenn man nicht vorher schon vom Glockenspiel gerufen wurde, mit den geistigen Klängen in die Kirche zum Gottesdienst gebeten.

Das eigene stille Gebet im Gang vor dem Platz im Geiste sprechend, lässt einen richtig ankommen, als ob man sich gebeugten Hauptes in das Licht des Herrn stellt, bevor dann bald auch das erste Lied im Gesangbuch gesucht wird und die Gemeinde im Einklang ihre Stimme erhebt.

Der Gesang der Gemeinde ist etwas das erst mit Luther und der Reformation auf diese Weise Einzug gehalten hat. Es ist ein wesentlicher Aspekt des gemeinsamen Gottesdienstes, wie das Orgelspiel, welches häufig Raum für eigene Gedanken und Gefühle im Gebet gibt.

Auch die Liturgie von Pfarrer und Gemeinde, die allem Struktur und Halt gibt, einem gesungenen Wechselspiel zwischen allen, macht das klangliche Bild vornehmend aus.

In Begleitung durch die Orgel und dem sich wiederholenden Gesang verschiedener Kirchenlieder zum Anlass, wie heute dem Karfreitag und der Kreuzigung des Herrn Jesu Christi und dem damit verbundenen Leid.

Und dazwischen immer wieder Stille.

Stille zum Anfang, zum Gebet und zum Ausklang.

Glaube, Lobpreis und Fürbitte entfaltet sich auf vielerlei Art und Weise.

In dieser Episode erklingt der Karfreitagsgottesdienst und hier vor allem seine musikalisch-gesanglichen Elemente, die wir gerne in den heutigen Spurenklängen mit Ihnen teilen möchten.

R. REHAHN, 02.04.2024

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