Der japanische Sommer ist die Zeit der Feste, Zikaden, Feuerwerke, Umzüge und Straßenmusik überall.

So finden wir beim Umsteigen am Bahnhof in Fujisawa, einem Bahnhofstor ans südliche und westliche Meer und dessen Küstenstädte, wie Enoshima, Kamakura und Hiratsuka, eine Gruppe junger Trommlerinnen und Tänzerinnern.

Das ganze Jahr über für Auftritte wie diesen geübt, treten allerorten verschiedene Gruppen auf, zeigen ihr Können und verwandeln die Hektik und Moderne japanischer Bahnhöfe und Städte mit jedem Trommelschlag zurück ins alte Nippon.

Das empfinde ich, wie mein Gast auf diese Weise… Nur durch Zufall sind wir hier langgekommen, sozusagen den Klängen bis zu ihrem Ursprung gefolgt.

Die Zeit scheint still zu stehen.

Jede Faser von Herz, Körper und Seele zucken im Rhythmus der Trommelschläge und schweben im sphärischen, enthobenen Klang der Flöte, bis zur Ekstase und in einer erfrischten Erschöpfung hält man inne, wenn die Musik und Klänge ihren Höhepunkt erreichen, wieder Stille und langsam der Alltag auf dem Bahnhof einkehren.

Die Truppe zieht weiter.

Vielleicht zu einem nächsten Spiel anderswo. Womöglich war es das für den Tag. Genau wissen wir das nicht und man fragt auch nicht mehr nach, bis das Spiel der Trommeln wie eine Erscheinung in der Erinnerung weilt.

Glücklich darüber ist man diesen Augenblick festzuhalten, um ihn noch Jahre später wieder zu erleben und auf ein Neues erklingen zu lassen.

Denn im Herzen klang er noch in den Augenblicken des verbleibenden damaligen Tages hindurch weiter.

Und wird hier mit Freuden in den Spurenklängen geteilt.

RR, 04.12.2020

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