Natürliche, menschliche und maschinelle Klänge in der Stille der Natur, einem Dorf und der Stadt…

Wenn die Natur klingt, ist es, wie das Wort „Klang“ dies ohne Zweifel auch impliziert, wohl, im Sinne schöner, wohlklingender Töne, Der Mensch ist ebenso, wenn er natürlich, kunstvoll bleibt und seine Mittel überhöht, seine Stimme oder seine Musik zielen auf einen Wohlklang ab und für die längste Zeit seiner Existenz hat die Musik des Menschen einen Klang, der auch in der Natur seinen Platz findet.

Wie sehr unterscheidet sich dagegen jedoch der Lärm der Menschen und Maschinen und im Gefolge dazu die Musik der Neuzeit, wobei dies natürlich bereits wertend klingt, obwohl das nicht notwendigerweise unser Anliegen ist. Es bleibt die Frage, ob sie jedoch tatsächlich auf den Wohlklang abzielen.

Die Menschen und vor allem Autoren und Künstler um die Zeit des 19. Jahrhunderts, die sich dem Naturalismus verschrieben hatten, einer Kunst- und Literarischen Gattung, die sich unmittelbar mit dem neuartigen Einbruch der Maschinen in unsere Welt beschäftigte, ja diese in Literatur und Bildern konfrontierte, empfanden diese oft als Ungetüme, ähnlich wie der Autor es in der surrealen Erzählung „Der Zug“ gestalte oder Gerhard Hauptmann in seinem "Bahnwärter Thiel“.

Dass Maschinen produzierte Töne wohlklingend sein können, beweist die elektronische Musik, einem Thema, dem wir uns auch in den Spurenklängen gewidmet haben und weiter widmen werden.

Dennoch passt sie oft nicht in ein natürliches Ambiente.

Während man Klassik oder gewisse Musik, vor allem jene der menschlichen Stimme im Wald erklingen lassen kann, ohne dass diese die Natürlichkeit des Ortes stören, empfindet man moderne oder zeitgenössische Musik als unglaublich störend, ähnlich wie man es beim Lärm von Maschinen, in Form von Autos, Flugzeugen oder Industrielärm ebenfalls empfindet.

Die Stille des Waldes wird jäh durch Auto-, Flugzeug- oder anderen Formen des Lärms gestört.

Maschinelle Musik, obwohl auf Wohlklang ausgerichtet, ist ein Teil der von Menschen gemachten industriellen Welt und passt nicht in die Natur.

Dies muss kein Kriterium für ihre Existenzberechtigung per se sein, ob sie in der Natur ihren Platz hat oder nicht.

Die Natur ist still, gibt jedem Klang ihren Raum, kann aber in ihrer zerstörerischen Form lärmend und beängstigend sein, wenn das Wasser über die Ufer tritt oder der Wind in seiner ungebändigten Stärke ganze Bäume abknickt.

Lärm hat etwas Zerstörerisches und Beängstigendes, er reißt uns aus der Balance der Existenz und kann deshalb als unnatürlich bezeichnet werden.

Und dennoch ist er, als ein Teil unseres Lebens, ein Aspekt unserer alltäglichen Klangwelten.

Die menschliche Sehnsucht nach Wohlklang und Harmonie stammt tief aus der Natur, wo sie ebenfalls in vielerlei Form erscheint.

Als Kontrast und Erinnerung dazu geben wir heute dem Lärm der Menschen und Maschinen in unseren Spurenklängen einen Raum, unsere Sehnsucht nach der Schönheit der Natur und der Musik nährend.

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